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In der Industrie werden sie vielfach eingesetzt, doch Experten warnen schon länger vor den PFAS-Risiken für Gesundheit und Umwelt. Nun wurden auch PFAS-Spuren in Fischen verschiedener Schweizer Gewässer gefunden.

Verschiedene Lebensmittel, beschichtete Einweg-Pappbecher oder regenfeste Outdoor-Jacken: unterschiedliche Produkte, die eines gemeinsam haben: Sie alle enthalten per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS. Zu ihnen zählt eine Gruppe von mehr als 10‘000 teilweise toxischen Stoffen. Die umstrittenen wasser-, fett- und schmutzabweisenden Substanzen werden im industriellen Herstellungsprozess standardmässig eingesetzt.

Die Europäische Umweltagentur warnt vor teilweise gravierenden gesundheitlichen Schäden durch PFAS. Darauf hat die Schweiz reagiert und entsprechende Massnahmen ergriffen, um die Aufnahme der Chemikalien zu minimieren. So gelten ab 2024 neue Höchstwerte für PFAS in Lebensmitteln. Die PFAS-Grenzwerte für das Trinkwasser werden geprüft und voraussichtlich ab 2026 angepasst. – Das diese Schritte dringend notwendig sind, zeigt eine Kontrolle von 17 Fischarten. In verschiedenen Schweizer Seen, Flüssen und Zuchtanlagen wurden sie auf PFAS getestet. In mehreren Proben wurden die Chemikalien nachgewiesen – in einigen Fischen lag die Belastung über dem EU-Höchstwert.

Besonders alarmierend: Auch in Fischbeständen aus dem Bodensee – dem bedeutendsten Trinkwasser-Reservoir Europas – wurden PFAS-Rückstände gefunden.

PFAS – vielfältig eingesetzte Chemikalien mit riskanter Wirkung

PFAS sind in Lebensmittelverpackungen, Kochgeschirr, feuerfesten Materialien und Textilien zu finden. Sie sind ein Schlüsselbestandteil von Löschschaum und werden in der Elektronikindustrie für die Produktion von Halbleitern verwendet. Sie gelten als so genannte „ewige Chemikalien“: PFAS werden sehr langsam abgebaut und verweilen lange im Körper und in der Umwelt.

Die am gründlichsten erforschten Substanzen sind PFOS und PFOA. Sie spielten über Jahrzehnte hinweg eine unverzichtbare Rolle in der Industrie. Aufgrund der erwiesenen gesundheitsschädigenden Wirkungen ist der Einsatz beider Verbindungen inzwischen weitgehend eingeschränkt beziehungsweise verboten. Dennoch sind sie nach wie vor in der Umwelt, in der Nahrungskette und im menschlichen Organismus nachweisbar. Dies ist auf ihre Resistenz gegenüber den natürlichen Abbauprozessen zurückzuführen.

PFAS – diese Produkte sind besonders betroffen

PFAS sind in Lebensmitteln und verschiedenen Gebrauchsgegenständen, insbesondere in bestimmten Produktkategorien, zu finden.

  1. Fettreiche Lebensmittel: PFAS sind lipophil, was bedeutet, dass sie sich leicht in Fettgewebe ansammeln. Daher werden sie in fetthaltigen Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten und fetthaltigen Fischsorten wie Lachs und Thunfisch häufiger nachgewiesen.
  2. Lebensmittelverpackungen: PFAS werden bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen, wie beschichteten Pappbechern und -schalen, verwendet. Dies kann dazu führen, dass geringe Mengen dieser Chemikalien auf die darin enthaltenen Lebensmittel übergehen.
  3. Trinkwasser: In einigen Regionen kann das Trinkwasser PFAS enthalten, die aus Ablagerungen und Abwasser in die Wasserversorgung gelangen können. Die Ergebnisse der Fisch-Kontrolle lässt vermuten, dass in von Menschen stark besiedelten Gebieten eine tendenziell höhere PFAs-Belastung vorliegt.

Gesundheitsrisiken von PFAS-belasteten Produkten

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) untersuchte für eine Pilotstudie das Blut von 789 Erwachsenen aus den Kantonen Bern und Waadt. Das Ergebnis: Bei allen Personen wurden mindestens drei PFAS-Substanzen nachgewiesen.

Bei den gesundheitlichen Folgen einer PFAS-Belastung handelt es sich nicht um akute Probleme, sondern um langfristige, chronische Auswirkungen.

  • Langfristige Exposition: Da PFAS nur langsam abgebaut werden, können wiederholte Aufnahmen über die Zeit zu einer Anreicherung im Körper führen.
  • Gesundheitliche Folgen: Es gibt Hinweise darauf, dass eine hohe Belastung mit PFAS mit Lebererkrankungen, Schilddrüsenstörungen, Immunstörungen und sogar Krebs in Verbindung gebracht werden kann. Bei Kindern wurde zudem ein Zusammenhang zwischen einer PFAS-Belastung im Blut und einer verminderten Antikörper-Reaktion nach Impfungen beobachtet.
  • Umweltauswirkungen: PFAS können auch die Umwelt belasten, indem sie in Gewässer und Böden gelangen und die ökologische Gesundheit von Lebensräumen und Wasserlebewesen gefährden.

Angesichts der Umwelt- und Gesundheitsrisiken ist es essenziell, PFAS in Lebensmitteln zu überwachen, um die Belastung auf ein Minimum zu reduzieren. Zwar gelten in der Schweiz strenge Auflagen zur Lebensmittelsicherheit. Die PFAS-Belastung in Schweizer Fischen verdeutlicht jedoch, dass strengere Massnahmen und Kontrollen unerlässlich sind.

PFAS-Tests in der Lebensmittelindustrie

PFAS-Chemikalien treten teilweise in sehr geringen Konzentrationen auf. Für ihren Nachweis sind spezialisierte Analysemethoden erforderlich. Erfahrene Labore wie Biolytix arbeiten mit etablierten Partnern damit selbst kleinste PFAS-Spuren detektiert werden können.

Analytische Methoden: Die Untersuchung auf PFAS in Lebensmitteln erfolgt durch aufwendige Analyseverfahren, darunter Flüssigchromatographie (LC) und Massenspektrometrie (MS). Diese Methoden ermöglichen PFAS in Proben genau zu quantifizieren.

Probenahme und Vorbereitung: Die Probenahme ist ein entscheidender Schritt. Lebensmittelproben müssen präzise gesammelt und vorbereitet werden, um sicherzustellen, dass die Testergebnisse zuverlässig sind. Hierbei können spezialisierte Labore mit ihrer Erfahrung und Expertise wertvolle Unterstützung bieten.

Lebensmittelhersteller und Compliance: Für Lebensmittelhersteller sind PFAS-Tests unerlässlich, um zu gewährleisten, dass die Produkte den geltenden Vorschriften und Standards entsprechen. Spezialisierte Labore spielen eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der Compliance. Sie stellen sicher, dass die Produkte den Konsumenten ohne gesundheitliche Risiken angeboten werden können. Zudem dienen die Testergebnisse den Herstellern als Grundlage für die Entscheidungsfindung sowie für die Rückverfolgbarkeit von Produkten.

PFAS in Lebensmitteln: Massnahmen dringend erforderlich

Der Artikel verdeutlicht die weitreichenden Auswirkungen von PFAS-Chemikalien in Lebensmitteln und Produkten. PFAS sind in verschiedenen Gebrauchsgegenständen und insbesondere in fettreichen Lebensmitteln, Lebensmittelverpackungen und im Trinkwasser präsent. Die langsame Abbauzeit und die nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken, machen PFAS zu einer ernstzunehmenden Bedrohung.

Die kürzlich entdeckten PFAS-Spuren in Schweizer Fischen aus verschiedenen Gewässern, einschliesslich dem Bodensee, verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Massnahmen. Zwar gibt es in der Schweiz bereits strenge Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit – doch die Ergebnisse zeigen, dass strengere Kontrollen und Auflagen erforderlich sind.

Die Lebensmittelindustrie muss sich auf spezialisierte Labore und Analyseverfahren wie Flüssigchromatographie und Massenspektrometrie verlassen, um PFAS zu erkennen und sicherzustellen, dass ihre Produkte den Qualitätsstandards entsprechen. Es ist entscheidend, sämtliche PFAS zu überwachen, um sowohl die Konsumentengesundheit zu schützen als auch die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Bis PFAS europaweit verboten werden, liegt die Verantwortung bei den Herstellern nach Alternativen zu forschen, um den PFAS-Einsatz weitgehend zu reduzieren. Die Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden, Industrie und Experten ist der Schlüssel, um die Gefahr von PFAS in Lebensmitteln zu reduzieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

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